Unsere Meinung:
Infektionsscreening vor und während der Schwangerschaft Während der Schwangerschaft können insbesondere Erkrankungen an Toxoplasmose, Windpocken, Ringel-Röteln oder Masern für das Ungeborene gefährlich werden, wenn die Erkrankung nicht erkannt wird oder unbeachtet bleibt. Oft ermöglichen einfach durchzuführende Blutteste schon vor oder zu Beginn der Schwangerschaft zu erkennen, welche Infektionskrankheiten das Kind gefährden können. Dadurch ist im weiteren Verlauf der Schwangerschaft eine schnelle Reaktion auf die Infektion möglich.
So argumentiert die AOK:
Nutzen des Toxoplasmose-Test während der Schwangerschaft
Zurzeit gibt es keinen ausreichenden Beleg, dass Toxoplasmose-Tests Schwangeren und ihren ungeborenen Kindern Nutzen bringen. Frische Infektionen können bei Schwangeren durch die derzeit verfügbaren Tests nicht zuverlässig entdeckt werden. Die mit Nebenwirkungen behaftete Toxoplasmose-Therapie würde demnach vermutlich einer großen Zahl von Schwangeren falsch und unnötig verordnet werden.
Die Toxoplasmose ist eine durch den Parasiten „Toxoplasma gondii“ hervorgerufene Infektionskrankheit, die für Erwachsene meistens harmlos ist. Die Ansteckung erfolgt meistens durch Kontakt mit Katzen (Katzenkot) oder durch den Genuss von ungenügend erhitztem oder rohem Fleisch sowie ungewaschenem Obst, Gemüse und Salat.
Fast jede zweite Frau unter 40 Jahren hat sich im Laufe ihres Lebens mit dem Erreger infiziert. Nach der Erstinfektion besteht ein dauerhafter körpereigener Schutz gegen eine weitere Toxoplasmose-Erkrankung.
Infiziert sich dagegen eine Frau erstmalig während der Schwangerschaft mit „Toxoplasma gondii“, besteht die Gefahr, dass der Erreger auf das Kind übertragen wird und bei ihm eine (mit der Geburt schon vorhandene) Toxoplasmose auslöst.
Mögliche Folgen sind Entzündungen, die in besonders schweren Fällen Fehlbildungen des frühkindlichen Nervensystems sowie geistige und körperliche Behinderungen verursachen können.
Wie häufig Schwangere ihre ungeborenen Kinder infizieren, wie häufig diese Kinder erkranken und wie häufig es zu schweren Verlaufsformen kommt, ist nicht genau bekannt. Von 10.000 Neugeborenen sind schätzungsweise ein bis 10 Kind(er) mit "Toxoplasma gondii" infiziert. Nicht alle infizierten Kinder zeigen Krankheitssymptome und nur sehr wenige erkranken an den schweren Formen.
Fast jede zweite Frau unter 40 Jahren hat sich im Laufe ihres Lebens mit dem Erreger infiziert. Nach der Erstinfektion besteht ein dauerhafter körpereigener Schutz gegen eine weitere Toxoplasmose-Erkrankung.
Infiziert sich dagegen eine Frau erstmalig während der Schwangerschaft mit „Toxoplasma gondii“, besteht die Gefahr, dass der Erreger auf das Kind übertragen wird und bei ihm eine (mit der Geburt schon vorhandene) Toxoplasmose auslöst.
Mögliche Folgen sind Entzündungen, die in besonders schweren Fällen Fehlbildungen des frühkindlichen Nervensystems sowie geistige und körperliche Behinderungen verursachen können.
Wie häufig Schwangere ihre ungeborenen Kinder infizieren, wie häufig diese Kinder erkranken und wie häufig es zu schweren Verlaufsformen kommt, ist nicht genau bekannt. Von 10.000 Neugeborenen sind schätzungsweise ein bis 10 Kind(er) mit "Toxoplasma gondii" infiziert. Nicht alle infizierten Kinder zeigen Krankheitssymptome und nur sehr wenige erkranken an den schweren Formen.
Besteht der Verdacht, dass eine Schwangere frisch infiziert ist, erhält sie eine antibiotische Therapie. Damit soll eine mögliche Neugeborenen-Toxoplasmose verhindert werden. Ob sie jedoch dem Kind nützt, ist nicht sicher. Die antibiotische Behandlung hat dagegen Nebenwirkungen für die Schwangere und das Kind.
Leistungen der AOK
Der Toxoplasmose-Test ist bei Schwangeren mit Infektionsverdacht eine Leistung Ihrer AOK.
Fazit
Toxoplasmose-Tests sind bei gesunden Schwangeren nicht sinnvoll.
Eine wirksame Toxoplasmose-Vorsorge besteht darin, den Kontakt mit dem Erreger zu vermeiden. Dies gelingt durch das Beachten einfacher Verhaltensregeln: Schwangere sollten
- auf den Verzehr von rohem oder ungenügend erhitztem Fleisch und ungewaschenem Gemüse verzichten;
- sich bei der Nahrungszubereitung, beim Umgang mit rohem Fleisch sowie bei der Gartenarbeit vor dem Kontakt mit Erde, in der ansteckende Reste von Katzenkot sein können, schützen;
- auf einen hygienischen Umgang mit Katzen achten.
Stand Februar 2006